Qualitätsplattform – Insider



Informationen für Interessenten der Qualitätsplattform

Qualitätsplattform Präsentation
Qualitätsplattform Charta
Qualitätsplattform Vereinsstatuten anfordern

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Gesucht: Anbieter im Bereich Planung

Bereits das Erstellen eines Sanierungskonzepts wird ab nun mit bis zu 5.000 Euro und mit bis zu 50 Prozent der nachgewiesenen Kosten gefördert (Richtlinie für die Förderung eines
Sanierungskonzeptes für Wohngebäude; Version 30/4/2021). Für die Erstellung eines Sanierungskonzeptes, samt der dafür notwendigen Beilagen, sind ZiviltechnikerInnen, BaumeisterInnen, technische Büros der entsprechenden Fachrichtungen zugelassen.

Im ersten Schritt will die Qualitätsplattform daher Anbieter im Bereich der Planung präsentieren, die die Anforderungen der Verordnung erfüllen.

  • Bestandsaufnahme und Bauteilfeststellung (detaillierte Darstellung der Wand-, Decken- und Dachaufbauten) mit Dokumentation der thermischen und haustechnischen Gebäudequalität (oberste Geschoßdecke/Dach, Außenwand, Fenster, Kellerdecke, Kellerwände, Fundament, Heizsystem etc.) auf Grundlage einer Vor-Ort-Besichtigung (Fotodokumentation und Besichtigungsprotokoll)
  • Energieausweise (Bestand/Sanierung) mit vollständigem Anhang und Bauteilermittlung gemäß OIB-Richtlinie 6, April 2019.
  • Nachweis über die Einpflegung des Bestandsenergieausweises in die WUKSEA-Datenbank (Wiener unabhängiges Kontrollsystem für Energieausweis)
  • Darstellung thermischer Sanierungsmaßnahmen (oberste Geschoßdecke / Dach, Außenwand, Fenster, Kellerdecke etc.)
  • Darstellung von Maßnahmen zur Sicherstellung bez. Verbesserung der Sommertauglichkeit (insbesondere außenliegende Verschattung); Hinweis: Berechnung mittels Gesamtenergiedurchlassgrad gtot (ÖNORM B 8110-6-1:2019)
  • Darstellung haustechnischer Sanierungsmaßnahmen (Heizkessel, Dämmung der Leitungsführung, Prüfung des Einbaus von Strangregulierventilen, hydraulischer Abgleich, Absenkung von Vor- und Rücklauftemperaturen, Prüfung des Einsatzes sinnvoller Mess- und Regelungstechnik etc.)
  • Maßnahmen für den Einsatz erneuerbarer Energie bzw. Nachweis über die Prüfung des Potentials für die Erzeugung erneuerbarer Energie; Hinweis:
  • Kostenschätzung der Sanierung- bzw. Sanierungsvarianten (prüfbare und nachvollziehbare Aufstellung der Kosten)
  • Empfehlungen zur Umsetzung (insbesondere sinnvolle zeitliche Abfolge für den Fall einer schrittweisen Umsetzung)

Optional:

  • Darstellung von zusätzlichen, über thermisch-energetische Maßnahmen hinausgehende, Sanierungsmaßnahmen (z. B. Erhaltungsarbeiten, Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen, Balkonzubauten,
  • Schaffung von barrierefreien Erschließungen, DG-Ausbauten, usw.) Darstellung möglicher Förderungen (Bund, Land etc.)

Die Qualitätsplattform will Unternehmen präsentieren, die die o.a. Anforderungen mit hoher Qualität erfüllen, weshalb hier auf folgende Punkte speziell hingewiesen wird:

1 Umfassende Sanierungskonzepte, die auch die Adaptierung des Gebäudes an die neuen Anforderungen zur Dekarbonisierung und zur Klimawandelanpassung entsprechend berücksichtigen. Wien zielt den Umstieg von fossilen Heizsystemen in Bestandsgebäuden zu Fernwärme und zu CO2-freien Heizsystemen bis 2040 an. Die Nutzungsdauer von Heizungsanlagen ist entsprechend zu berücksichtigen, ebenso die Zentralisierung von Heizungsanlagen, die einen ggf. späteren Umstieg auf Fernwärme und CO2-freie Systeme ermöglicht.

2 Renovierungsausweis: langfristiger Fahrplan für die schrittweise Renovierung eines Gebäudes, in dem Maßnahmen zur Verbesserung beschrieben werden, die zur Erfüllung der o.a. Anforderungen führen (siehe auch OIB Richtlinie 6). Der Energieausweis basiert auf Bedarfsenergiekennzahlen, die unter normierten Randbedingungen (Klima, Nutzung) ermittelt werden. Da mit Energieausweis-Berechnungsprogrammen auch Sanierungsvarianten mit individuellen Nutzungsprofilen (Belegungsdichte, Präsenz, Hygieneansprüche, Komfortansprüche) berechnet werden können, wird die Berücksichtigung des Renovierungsausweises in Sanierungskonzepten erwartet (ab 2022, bis dahin nach gegebenen Möglichkeiten)

3 Förderungsabwicklung: Kunden sollen auf alle Fördermöglichkeiten zur Sanierung hingewiesen werden und in der Förderabwicklung unterstützt werden. Die neue Koordinierungsstelle HAUSKUNFT bietet Ihnen als Planende dazu eine Zusammenarbeit an.

4 Energieraumplanung: umfassende Sanierungskonzepte sollen in jedem Fall die Optionen für die fossilfreie Beheizung darstellen. Grundlage dafür ist die Auswertung der aktuellen Energieraumpläne.

Die Möglichkeiten des Fernwärmeanschlusses sowie die Möglichkeiten zur Nutzung Erneuerbarer Energie werden geklärt:

    1. Solarenergie: Erhebung aller grundsätzlich geeigneten Flächen, basierend auf dem Wiener Solarpotentialkataster.  https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/stadtvermessung/geodaten/solar/index.html. PV-Flächen auf Gebäuden sind in jedem Fall von Interesse, unabhängig vom Verbrauch. Zusätzlich Erhebung von grundsätzlich geeigneten Fassadenflächen, Orientierung Ost, Süd, West, keine relevante Beschattung in den Wintermonaten, inkl. Balkone; mögliche Überbauung von Parkplätzen, die PV Flächen werden planlich dargestellt. > Standort und Klima „jährliches Solares Einstrahlungspotential auf Dach und Fassade“. Hinweise zu statischen und bautechnischen Fragen bei Installation von Solarkollektoren. Solarthermie ist Teil des Haustechnik-Konzepts.
    2. Geothermie: Erhebung des “Erdwärmepotenzials” zur Bereitstellung von Raumwärme und -kälte sowie zur optionalen saisonalen Wärmespeicherung, basierend auf https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/themenstadtplan/erdwaerme/index.html. Die Möglichkeit für Tiefenbohrungen werden unter Berücksichtigung der erforderlichen Abstände dargestellt, die Optionen in Verbindung mit einer Wärmepumpenbeheizung sowie allfällig Kühlbetrieb werden dargestellt: Orientierungswerte zur Anzahl und Tiefe der Bohrungen, Entzugsleistung und Leistung der Wärmepumpe im Falle einer thermischen Sanierung entsprechend OIB-Vorgabe. Sh. auch https://www.oegut.at/de/news/2020/05/anergie-urban-workshop.php
    3. Abwärme: Erhebung des Abwärmepotentials, basierend auf der Abwärmepotentialkarte der Stadt Wien https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/themenstadtplan/abwaerme/, erweitert um eine detaillierte Erhebung auch des Niedertemperaturpotentials (z.B. Kühlanlagen)
    4. Mögliche Organisationsformen: Erhebung der grundsätzlich möglichen (innovativen) Varianten für Errichtung, Betrieb und Finanzierung Erneuerbarer-Energie-Anlagen. Beispiele: BegleiterInnen für Energiespar-Garantie-Projekte (siehe DECA), Errichtung einer Erneuerbare Energiegemeinschaft (siehe green energy lab).

5 E-Mobil-Ladeinfrastruktur: Erhebung der Anschlussmöglichkeiten, voraussichtlich erforderliche Gesamt-Ladeleistung erheben, Leistungsreserve des Hausanschlusses erheben, Möglichkeiten eines lokalen Lastmanagementsystems, Vorschlag einer Gesamtlösung

 6 Planung der Sommertauglichkeit von Gebäuden inkl. Berechnung mittels Gesamtenergiedurchlassgrad gtot (ÖNORM B 8110-6-1:2019)

Gesucht: Anbieter im Bereich Ausführung

Anbieter im Bereich der ausführenden Unternehmen können sich auf der Qualitätsplattform präsentieren, wenn sie sich zu den einschlägigen energie- und klimarelevanten Qualitätsstandards ihrer Branche bekennen bzw. diese erfüllen. Beispiele:

  • zertifizierter Wärmepumpeninstallateur
  • zertifizierter PV-Techniker
  • Fassadendämmung: Betrieb beschäftigt zertifizierte Fachverarbeiter (http://zfv.waermedaemmsysteme.at/betriebe)
  • weitere Qualitätsnachweise nach Vereinbarung

Dieser Bereich ist noch in Vorbereitung, bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: office@qualitätsplattform-sanierungspartner.wien. Grundsätzlich gelten auch hier die unten angeführten Bedingungen.

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Service für Mitglieder

Die Qualitätsplattform soll einen klaren Nutzen für alle Beteiligten bringen, folgende Services sind vorgesehen:

  • Unternehmen können ihr Angebot und ihre Referenzprojekte in einem hochwertigen Umfeld präsentieren
  • “Direkter Draht” zur Wiener Sanierungsoffensive, zur optimalen Nutzung von Förderungen, Verbesserung von Abläufen
  • GebäudeeigentümerInnen und Hausverwaltungen finden geeignete Partner für ihr Sanierungsprojekt, direkte Kontakt zu Sanierungswilligen auf der Suche nach Sanierungspartnern (EFH, Hausbesitzer, Hausverwaltungen)
  • Erfahrungsaustausch mit der Möglichkeit gemeinsam Entwicklungen anzustoßen
  • Informationsveranstaltungen
  • Etablierung, Anwendung und Weiterentwicklung von praktikablen Qualitätsstandards
  • B2B: durch gemeinsame Aktivitäten können sich Kooperationspartner für Sanierungen finden
  • Gemeinsames Marketing möglich
  • Feedback zur laufenden Weiterentwicklung des Angebotes

Das Service wird sich je nach dem Interesse der Mitglieder entwickeln.

Anforderungen für Mitglieder

  • Bereitstellen von Information über das Unternehmen und die einschlägigen Aktivitäten
  • Einverständnis mit den Grundsätzen des Vereins (Statuten), der Beitritt erfolgt mit Unterzeichnung der Charta
  • Beteiligung an Aktivitäten des Vereins entsprechend den Möglichkeiten des Unternehmens
  • Im ersten Jahr ist die Mitgliedschaft kostenlos, die Mitgliedschaft erlischt nach einem Jahr, wenn keine Verlängerung aktiv gewünscht wird. 2022 wird mit den Mitgliedern der Qualitätsplattform die Höhe der Mitgliedschaftsbeiträge abgestimmt.
  • Nach Ablaufen der Probemitgliedschaft muss die Mitgliedschaft aktiv verlängert werden, hierfür werden die Mitglieder einem Qualitäts-Check unterzogen, um sicherzugehen, dass sie sich an der Plattform aktiv beteiligt haben sowie an qualitätsvollen Sanierungen mitgewirkt haben.

 

So werden Sie Teil der Qualitätsplattform Sanierungspartner

  • Senden Sie Ihre Interessenbekundung an office@qualitätsplattform-sanierungspartner.wien
    Diese sollte Folgendes beinhalten:

    1. Name und Kontaktdaten Ihres Unternehmens
    2. Die unterschriebene Charta, welche die Vereinbarung zur Mitwirkung in der Qualitätsplattform darstellt
    3. 1-3 Referenzbeispielen von Wohnbau- Gebäudesanierungen, an denen Sie mitgewirkt haben (kann auch nachgereicht werden)
    4. Zuordnung Ihres Tätigkeitsbereiches: klein- bzw. großvolumige Gebäude, Wohnbau bzw. Nichtwohnbau
  • Im ersten Jahr gibt es eine kostenlose Probemitgliedschaft.

Hintergrund

Nur mit einer qualitätsvollen energetischen Gebäudesanierung kann Wien die vereinbarten städtischen Energie- und Klimaziele erreichen. “Weiter wie bisher” reicht dafür nicht. Die Sanierungsraten sind zu erhöhen, das „performance gap“ durch mangelhafte Ausführung soll möglichst gering sein, aber auch jede Sanierung, bei der das Potential der Effizienzverbesserung und der Erneuerbaren Energie nicht genutzt wird, wird zur „lost opportunity“. Der Gebäudebestand soll gasfrei werden (Technische Möglichkeiten, Untersuchung der MA20).

Um diese Herausforderuneng zu bewältigen, braucht es gute Kommunikation und ein Zusammenwirken der Kräfte.

Dass eine eigenständige Plattform hilfreich ist, hat sich in der internationalen Zusammenarbeit im EU-Projekt RenoBooster, das die Stadt Wien leitet, klar herausgestellt.  Hier fanden auch schon die Vorarbeiten statt und es ist zu erwarten, dass eine Plattform, die auf Qualität in der Sanierung setzt, eine win-win Situation für alle Beteilgten schafft.

Daher wurde jetzt die Qualitätsplattform für Anbieter und Beteiligte im Bereich Sanierung als Verein gegründet, die drei wesentliche Ziele verfolgt:

  1. Sanierungswillige finden geeignete Partner für ihr Projekt
  2. Anbieter, die einen Beitrag zur Sanierung mit den erforderlichen Qualitäten leisten können, stellen sich dar und finden Kunden
  3. Den Austausch unter Anbietern im Bereich der Gebäudesanierung unterstützen, mit einem Schwerpunkt “gewerkeübergreifend”.

Die im Aufbau befindliche Qualitätsplattform soll dafür die geeignete Plattform bilden und wird daher von der Stadt Wien ausdrücklich unterstützt.

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geplante Entwicklung der Plattform

Der Verein Qualitätsplattform Sanierungsexperten ermöglicht den Zusammenschluss von Planenden und Ausführenden.

Durch die Vernetzung werden Sanierungsprozesse besser aufeinander abgestimmt, wobei innovative Lösungen (Klimaziele, Gasausstieg) auch neue Dienstleistungen hervorbringen werden. In Arbeitsgruppen des Vereins sollen die Wege zur Erhöhung qualitätsvoller Sanierungen und Sanierungsinnovationen gefunden werden. Gleichzeitig wird ausführenden Gewerken und Planenden, als Mitglieder der Qualitätsplattform, eine Bühne geboten und potentielle SanierungskundInnen können sich umfassend über hochwertige Sanierungskonzepte sowie Anbietende informieren. Mit einem attraktiven Online-Auftritt ist es möglich, damit auch neue Märkte zu erschließen.

Vorgespräche und Erfahrungsaustausch mit Stakeholdern aus Verbänden und Wirtschaft, mit bestehenden Qualitätsgruppen und Vereinigungen haben Bedarf und großes Interesse gezeigt. Derzeit wird ein Entwicklungsteam für die Abstimmung der nächsten Schritte zusammengestellt, mit dabei sind schon Helmut Schöberl (Bauphysikbüro Schöberl & Pöll), Peter Holzer (Institute of Building Research & Innovation ZT GmbH), Clemens Hecht (Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme), Isabella Wall (Trimmel Wall Architekten, Renobooster Sounding Board), Hannes Gerstmann (Bundesverband Sonnenschutz).

Nach erfolgreichen Mitgliederakquise und der Funktionsbesetzung mit RepräsentantInnen aus Planung und Bau werden in erweiterter Konstellation Gesamtkonzept, Ausbaustufen und Business Model weiter konkretisiert. In dieser Phase wird auch die online-Plattform umgesetzt.

Für die Stadt Wien wird die Erstellung von geeigneten Sanierungskonzepten zur Voraussetzung für das Gelingen der Sanierungsoffensive. Weitergehende Unterstützung ist zu erwarten. Die Qualitätsplattform soll auch bei gesteigerter Nachfrage in der Lage sein, KundInnen und SanierungsexpertInnen zu vermitteln.

Sobald sich die Plattform formalisiert hat, wird neben umfangreicher Mitgliederwerbung auch aktive Mitgliederbindung betrieben: Versammlungen werden zur Mitgliedervernetzung abgehalten und ungezwungene Zusammentreffen tragen zum kreativen Austausch bei. Das Angebot wird durch Besichtigungen und Vorträge zur Weiterbildung ergänzt. Eine weitere Weiterentwicklungsmöglichkeit ist die Schaffung einer webbasierten KundInnenberatung.

Dazu wurde folgendes Konzept erarbeitet:

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Online-Plattform

Der interaktive online-Auftritt der Qualitätsplattform bietet Ausführenden und Planenden die Möglichkeit zur Präsentation ihrer Leistungen in der Sanierung. Potentielle KundInnen können gelungene Gebäudesanierungen in der Projektdatenbank besichtigen und sich über konkrete Sanierungsprojekte informieren. Zum Matchmaking können KundInnen nach Anbietenden suchen, mit bestimmten Kriterien und einer dynamische Auswahlliste sowie Ausführende der Good-Practice Beispiele direkt anschreiben.

In vorgelagerten Analysen wurde festgestellt, dass auf Ängste und Fehlinformationen über Sanierungen in der Bevölkerung eingegangen werden muss, um die Sanierungstätigkeit zu steigern. Die Online-Plattform ist daher das zentrale Werkzeug der Qualitätsplattform und ein wesentlicher Beitrag zur Wiener Sanierungsoffensive.

Nachstehend findet sich das Konzept, das bereits internationale Erfahrungen berücksichtigt. Eine weitere Entwicklung und endgültige Ausformulierung soll im Rahmen des Projektes in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern erfolgen: Konzept für die Online-Plattform.