Environmental Security in der Grenzregion Retz-Znaim

Interregionales Forschungsprojekt im Rahmen der Ö/CZ Forschungskooperation

In dem österreichisch-tschechischen Kooperationsprojekt hat eine Gruppe von Studierenden und WissenschafterInnen der Masaryk-Universität Brünn die lokalen Umweltrisiken in der Grenzregion Retz-Znaim unter dem bislang wenig bekannten Blickwinkel der „Environmental Security“ erforscht.
Environmental Security ist ein neues und dynamisches Thema, das die ehemals getrennt voneinander betrachteten Bereiche „Politik/Soziales” und „Umwelt/Ökosystem” verknüpft und die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Sphären in den Vordergrund rückt, somit also das Nachhaltigkeitskonzept aufgreift und es auf die Sicherheitsfrage fokussiert.

Es wird deutlich, dass Environmental Security (Umweltsicherheit) & Human Security (menschliche Sicherheit) stark miteinander verknüpft sind. Negative Veränderungen der Umwelt – hervorgerufen insbesondere durch Klimawandel und zunehmende Umweltzerstörung – haben bereits an vielen Orten der Welt Instabilität, Konflikte und Wanderungsbewegungen ausgelöst. Wirtschaftlich gesehen sind die Folgekosten von Katastrophenereignissen mit immer höheren Summen zu beziffern. Nicht zuletzt verändert sich durch lokale und globale Umweltveränderungen auch unser subjektives Sicherheitsgefühl.

Die ForscherInnen interessierten sich im Rahmen des Projekts einerseits für die existenten Umweltgefahren in der Region („Ökosystemsphäre“), als auch für die gesellschaftliche Wahrnehmung von und den Umgang mit tatsächlichen und potenziellen Umweltrisiken („sozialpolitische Sphäre“).

Um dies zu erforschen wurde einerseits der Naturraum analysiert und andererseits wurden VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Naturschutz beiderseits der Grenze interviewt. Tschechische und österreichische SchülerInnen der HAK-Retz haben im Rahmen eines Workshops außerdem ihre ganz persönlichen Wahrnehmungen der regionalen Umwelt(un)sicherheiten in Form von „mentalen Landkarten“ (Mental-Maps) dargestellt. Mental Maps sind eine Methode aus der Wahrnehmungsgeografie, bei der untersucht wird, wie Menschen geographische Räume wahrnehmen. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Menschen eben diese Räume sehr subjektiv und individuell stark unterschiedlich empfinden.

Eine Projektabschlusspräsentation fand am 20.10.2006 in der Handelsakademie Retz statt. Eine gemeinsame Projektpublikation wird gerade erarbeitet und nach Fertigstellung online gestellt.

Projektteam:
17&4: Christian Schrefel, Regina Hajszan

ForscherInnenteam Masaryk University, Institute of Geography in Brünn:
Alois Hynek, Vladimir Herber, Nicola Hynek, Petra Karvankova, Breta Svozil, Roman Bohovic, Sandra Keyzlarová

Kooperationspartner in Retz:
Handelsakademie Retz

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